5 Dinge, die ich aus den größten Krisen meines Lebens gelernt habe – die dir JETZT weiterhelfen

Krise = Chance

Das sagen alle. Als Coach und Berater sage ich das auch.

Aber: während ich in einer Krise bin – zumindest, wenn ich in einer Krise feststecke:
dann fühlt sich das nicht nach Chance an – sondern: Scheiße.

Das Schöne am älter werden ist: wir sammeln Erfahrungen. Auch mit Krisen.

Dann wissen wir: Krisen fühlen sich Scheiße an. Aber sie gehen vorbei.

Wenn wir sie klug nutzen: dann ist tatsächliche jede Krise eine Chance.

 

Hier in diesem Blogartikel teile ich meine Erkenntnisse und Learnings mit dir:

  • Was ich aus meinen größten Krisen gelernt habe
  • Was mir geholfen hat, immer wieder aus der Sch… herauszukommen
  • Welche Fehler du in Krisen vermeiden solltest
  • Wie du durch Krisen = Chancen wachsen kannst.

Erkenntnis # 1. Es hängt von mir ab, ob Krise = Chance oder Krise = Scheiße

Probleme und Krisen gehören zum Leben dazu. Die Frage ist: wie gehst du mit ihnen
um?

Wenn es uns gelingt, die Krise und die damit verbundenen Herausforderungen und Probleme anzunehmen statt gegen sie anzukämpfen oder uns im Selbstmitleid zu verlieren: dann können wir kreative Lösungen finden und unser Leben (wieder neu) gestalten.

Beispiel: Ich könnte jetzt schimpfen oder jammern: dass ich als Single Mom und Alleinernährer unserer Familie besonders arm dran bin. Mache ich aber nicht: sondern ich nutze die Zeit, um endlich meinen Blog zu starten. Mein Wissen weiterzugeben. Und auf viele andere Arten mir wieder treu zu werden.

Das ist immer der erste Schritt: annehmen, was ist – auch wenn die Krise, der Verlust noch so groß ist oder sich lebensbedrohlich anfühlt.

Als Passive Victim gehst du als Verlierer aus der Krise. Als Active Agent nimmst du das an was ist – und machst das Beste daraus: Du gestaltest dein Leben. Egal, inwiefern die Situation grad schwierig für dich ist:

  • weil du deine Kinder zusätzlich zum Job betreuen musst – und dich das wirklich an deine Grenzen bringt.
  • weil du durch Corona deinen Alltag nicht mehr gestalten kannst, wie du das gewöhnt warst.
  • weil du Angst hast, dass du deinen Job verlierst, von Kurzarbeit betroffen bist oder viele Aufträge verloren hast und dich vielleicht existenziell bedroht fühlst.

Tipp: Raus aus dem Schimpfen oder Jammern – rein ins bewusste Tun und Gestalten.
So nutzt du die Krise wirklich als Chance.

 

Wo verschwendest du deine Zeit & Energie: weil du gegen etwas ankämpfst, schimpfst oder jammerst – statt deine Zeit & Kraft für dich und deine Ziele zu nutzen?

 

Erkenntnis # 2: Viele „übliche“ Strategien helfen nicht – sondern machen meine Probleme größer

 

Krisen sind deshalb so fies, weil unsere alten, eingeübten Strategien nicht funktionieren. Deshalb neigen wir oft dazu, mit viel Kraftaufwand eher „mehr vom Gleichen“ zu machen – statt neue Wege auszuprobieren, um neue kreative Lösungen zu finden.

So lange du vor der Krise und den damit verbundenen Problemen davonläufst oder du versuchst, so zu tun „als ob“ alles wie bisher weiter gehen könnte – oder wenn du dich in Ablenkung oder blindem Aktionismus verlierst: so lange kannst du nicht im Hier & Jetzt ziel-gerichtet die Probleme lösen. Sondern: deine Probleme werden immer größer.

Beispiel: Die erste Zeit in der Corona-Krise habe ich versucht, alles wie bislang alleine zu wuppen. Ich habe schnell gemerkt: das geht nicht mehr. Auch wenn ich das viele Jahre alles alleine geschafft habe: jetzt brauche ich Hilfe – sonst gehe ich unter. Ich habe mir aktiv Unterstützung geholt: bei meiner Mitarbeiterin die Stunden hochgefahren. Meine Eltern und mein Ex-Mann helfen, dass auch meine Kinder gut durch diese Zeit kommen: so leben wir vor, wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten zusammenzurücken und sich untereinander zu helfen.

Tipp: Nimm‘ dir ein bisschen Zeit und schau‘ dein Leben, deinen Alltag an: wo werden deine Probleme größer – statt kleiner?

Wo verlierst du dich in alten Mustern, die vor der Krise funktioniert haben? Wo werden deine Probleme größer, weil du keine neuen Wege ausprobierst? Welche neuen Wege könntest du ausprobieren: um alte Strategien zu verlassen, die jetzt nicht mehr funktionieren?

 

Erkenntnis # 3: in den Krisen lerne ich das, was wirklich wichtig für mich ist

Die schlimmste Krise, die sich wirklich lebensbedrohlich und existenziell für mich angefühlt hat, war, als meine große Tochter einen schweren epileptischen Anfall hatte. In der Klinik viele ratlose Blicke: auch von sehr erfahrenen Ärzten. „Vielleicht ist es nur ein Hirntumor – sowas haben wir auch noch nie gesehen“ war ein Satz, der mich heute noch erschaudern lässt.

Ich hatte fürchterliche Angst: Weil so viel unklar war. Ich hatte mich gerade von meinem Mann getrennt. Mit zwei kleinen Kindern (damals 3 und 6 Jahre alt) das Leben komplett alleine zu wuppen, auch finanziell: das war eh schon schwierig genug.

Was mir dadurch erst bewusst geworden ist: Wie kostbar das Leben ist. Dass Gesundheit überhaupt nicht selbstverständlich ist.

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.

Das war früher für mich nur ein Spruch gewesen. Wahr, ja – aber so richtig verstanden habe ich diesen Satz erst, als es meiner Tochter so schlecht ging.

Ich hatte so viele Jahre so viele Dinge so selbstverständlich genommen: gesunde Kinder. Meinen beruflichen Erfolg. Mein schönes Leben. Und so viel mehr.

Damals habe ich gelernt, dankbar für das zu sein, was ich habe. Auch wenn es sich tautologisch anhört: Für diese Dankbarkeit bin ich heute immer noch zutiefst dankbar. Sie hat mein Leben verändert.

Nicht die Glücklichen sind dankbar. Die Dankbaren sind glücklich.

Auch das war früher nur ein Kalenderspruch für mich gewesen. Deshalb bin ich heute immer noch dankbar für diese Krise und den Anfall damals – auch wenn ich hoffe, dass wir so eine Zeit nie wieder durchleben müssen.

Damals habe ich aufgehört, mich über Ungerechtigkeit aufzuregen: dass es ungerecht ist, dass weder ich noch die Kinder Unterhalt bekommen.

Ich habe angefangen, dankbar für viele kleine Dinge zu sein. Ich habe Dankbarkeit in mein Leben, in meinen Alltag, in viele kleine Routinen und Rituale, aber auch in meine Geisteshaltung integriert.

So habe ich habe angefangen, meine Zeit und meine Energie in Positives, in mich, in meine Kinder und in meine Klienten zu investieren: auch das hat mein Leben verändert.

Von da an ging’s steil bergauf. Auch dafür bin ich jetzt immer noch sehr sehr dankbar.

Tipp: Was lernst du grad in dieser Krise?

Was könntest du lernen – wenn du diese Krise annimmst und das Beste daraus für dich machst?

Welches „Lerngeschenk“ macht dir diese Krise grad? Lerngeschenk: so nennen wir im Coaching Erfahrungen, die zwar erstmal unangenehm sind – die aber später mit ein bisschen Abstand hilfreich und sinn-stiftend für dich sind.

Damals habe ich gelernt: Krisen sind nicht schön. Aber –

Erkenntnis # 4: Wenn ich mir erlaube schwach zu sein, bin ich stark

Wenn ich jetzt in kleinen schönen Momenten tief zur Ruhe und bei mir selbst ankomme: manchmal fließen dann bei mir die Tränen. Ich lasse los.

Ich weiß: ich kann viel gestalten – aber kann nicht alles kontrollieren oder bestimmen.

Manchmal kommt eine Angst in mir hoch: nicht weiter zu wissen.

Wenn ich es in dem Moment schaffe, nicht wegzulaufen: vor meinen eigenen Gefühlen. Vor meiner eigenen Angst. Vor meiner eigenen Hilflosigkeit: Wenn ich es schaffe, dieses ganze Gefühlswirrwarr zuzulassen und anzunehmen – dann kommt immer wieder erstaunlich schnell was anderes hervor. Nämlich eine große innere Ruhe. Eine Kraft und eine Zuversicht: dass ich auch das wieder irgendwie gewuppt kriegen werde…

Tipp: Du musst nicht immer stark sein. Wahre Stärke zeigt sich, indem du dir erlaubst, auch schwach zu sein.

Wo hast du grad das Gefühl, dass du immer stark sein musst und „funktionieren“ willst? Mach‘ dir bewusst: damit setzt du dich unnötig unter Druck. Druck erzeugt Stress, der dich schnell krank macht.

Reflektiere auch für dich: Wo lenkst du dich aktuell ab? Wo verlierst du dich in blindem Aktionismus: als bewusste oder unbewusste Strategie, um nicht in Kontakt mit unangenehmen Gefühlen wie Angst, Wut, Hilflosigkeit, Einsamkeit zu kommen?

Wie gelingt es dir, alle deine Gefühle, auch die unangenehmen zuzulassen und auszuhalten? Welche Techniken und Übungen kennst du, mit denen du dich schnell und zuverlässig wieder selbst beruhigen kannst – ohne gleich wieder in den Funktionsmodus gehen zu müssen?

Erkenntnis # 5: Alles ist gut so wie es ist

Auch wenn es sich in dem jeweiligen Moment überhaupt nicht gut anfühlt: wenn ich weine, wenn ich traurig bin, mich hilflos und verzweifelt fühle, wenn ich Angst habe: das fühlt sich wirklich nicht schön an.

Wenn ich an diesem Punkt nicht nur mein Gefühlswirrwarr, meine Schwäche aushalte – sondern mir auch noch erlaube, dass das so o. k. ist und dass auch ich so o. k. bin – auch mit diesem ganzen Gefühlswirrwarr: dann merke und erkenne ich immer wieder ganz schnell: nicht nur ich bin ok und es ist gerade o. k., so wie es ist – sondern: alles ist tatsächlich gut so, wie es ist. (Und auch dieser Satz mit viel zu vielen Doppelpunkten darf so sein und bleiben, wie er ist).

Dann höre ich auf zu grübeln: über die Situation. Über meine Gedanken, Gefühle und mein Verhalten. Ich höre auf zu zweifeln: an mir. An meinen Fähigkeiten. Ich frage mich nicht mehr: was habe ich falsch gemacht. Sondern: Welche meiner Stärken helfen mir jetzt, die anstehenden Probleme zu lösen? Wo will ich hin? Und was ist der nächste Schritt dafür?

Dann arbeite ich nicht mehr gegen mich oder die Umstände – sondern ich bin wieder in meiner Mitte und in meiner Kraft. Im zielgerichteten und sinn-stiftenden Tun.

Das Schöne ist immer wieder: Ich entdecke plötzlich ganz von allein eine Tür – statt immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen.

Tipp: Wo zweifelst du an dir? Wo schwächst du dich durch deinen inneren Kritiker? Wo und wie machst du dir deine Situation durch deine Gedanken und dein Verhalten noch schwerer?

Wo könntest du ein bisschen netter mit dir umgehen? Wo hättest du ein bisschen Zuspruch, Aufmunterung und Motivation verdienst – statt dich selbst runterzumachen?

Wie könntest du dir selbst diese positiven Gedanken und Gefühle bescheren: so dass du dich selbst motivierst oder beruhigst?

Wie könntest du dein eigener Cheerleader oder deine eigene beruhigende Nanny für dein inneres Kind sein?

Teils im Kommentar: so dass wir uns untereinander inspirieren und alle voneinander lernen können.